Pionierprojekt für nachhaltige Mobilität
Rhomberg Gruppe möchte mit dem „Wälderexpress“ Bregenzerwald und Rheintal zusammenrücken lassen.
Bregenz, 17. Juli 2020. Schnell, direkt und leistbar: Mit dem „Wälderexpress“, einem umweltschonend betriebenen, autonom fahrenden Zug, will die Rhomberg Gruppe eine leistungsfähige Verbindung vom Rheintal in den Bregenzerwald realisieren. „Unsere Untersuchungen in Zusammenarbeit mit der TU in Graz haben ergeben, dass sowohl Trassierung als auch Finanzierung des ‚Wälderexpress‘ solide umsetzbar sind“, weiß Initiator Hubert Rhomberg. Überzeugt ist bereits der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die gemeinnützige Organisation hat die vorbereitende, aktuelle Studie bei ihrem VCÖ-Mobilitätspreis als Top 5-Projekt für das Publikumsvoting nominiert. Noch bis zum 27. Juli läuft unter www.vcoe.at/voting die Abstimmung.
Die Vorteile des Vorhabens liegen laut VCÖ-Jury vor allem in dem Potenzial „Treibhausgasemissionen zu reduzieren, den Lebens - und Wirtschaftsraum Bregenzerwald attraktiver zu machen, schnellere Fahrzeiten zu ermöglichen und die Verkehrsbelastung durch Pendel - und Tourismusverkehr zu vermindern.“ Dabei habe der „Wälderexpress“ im Vergleich zu vorherigen Untersuchungen und Ideen erstmals das Gesamtpotenzial einer solchen Verkehrslösung dargestellt. Zudem sieht das Gremium große Chancen in der Nutzung neuartiger Technologien wie autonom fahrendem Wagenmaterial oder Antriebslösungen mit Wasserstoff oder Akku. Ein Aspekt, der für Hubert Rhomberg besondere Bedeutung hat: „Wir haben hier die einmalige Möglichkeit, ein Leuchtturmprojekt in Europa zu schaffen und uns als Kompetenzstandort im Bereich der nachhaltigen Mobilität zu etablieren.“
Der „Zug, der verbindet“, wie Rhomberg das Projekt nennt, soll ab Dornbirn-Wallenmahd mit Haltestellen am Gütle, in Bersbuch und Andelsbuch bis Egg fahren, eine zweite Strecke ist von Dornbirn via Gütle, Bersbuch und Bezau bis Mellau geplant. Dort hält der Zug direkt vor der Mellaubahn und garantiert so eine direkte Anbindung ins Wander- und Skigebiet. Im Rheintal gibt es eine Verknüpfung mit den S-Bahnen in Vorarlberg sowie den Verbindungen nach Lindau und St. Margrethen. „Von Dornbirn aus sind wir damit in nur 26 Minuten in Mellau, nach Egg sind es sogar nur 23 Minuten. Schneller geht es nicht“, schwärmt Rhomberg. Detaillierte Fahr- und Umlaufpläne sowie Betriebsvarianten mit verschiedenen Takten liegen vor und können nachfrageorientiert umgesetzt werden.
Die Trasse hat eine Gesamtlänge von gut 44 Kilometern, rund 14,5 Kilometer davon befinden sich unter der Erde. So werden beispielsweise die Gemeindezentren von Mellau und Egg landschaftlich nicht verändert, zudem sichert die Berücksichtigung der aktuellen Bebauung die Trassenführung. Weiteres Highlight: Zwischen Bersbuch und Gütle ist parallel zum Bahntunnel ein Fahrradtunnel geplant. Mit etwa sechs Kilometern wäre das der längste Radtunnel der Welt. „Damit kann ich alternativ aus dem Bregenzerwald auch einfach und bequem ins Rheintal hinunterrollen“, so Rhomberg. „Zurück nehme ich dann die Bahn.“
Auch ein Finanzierungskonzept liegt bereits vor. Dieses sieht vor, einen Großteil des Investments über Landes-, Bundes- und vor allem europäische Fördertöpfe zu sichern. „Die Europäische Kommission hat mit ihrem European Green Deal ein klares Bekenntnis zur Klimaneutralität abgegeben, das sie mit einem EU-Budget von 503 Milliarden Euro auch finanziell beziffert hat“, erklärt Hubert Rhomberg dazu. Zudem besteht die Möglichkeit, Vorarlberger Unternehmen und die Bevölkerung als Anteilseigner der neuen Bahn mit an Bord zu holen. „Dann profitieren die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auch finanziell“, so Rhomberg. Daher hofft er auf viele Stimmen: „Bitte geht auf www.vcoe.at/voting, und stimmt für unseren ‚Wälderexpress‘.“
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