„Ich kann kaum erwarten, dass es endlich losgeht.“
Aufbruchsstimmung beim Abschlussevent: Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses zum Zechwald-Areal liegen vor.
Lindau, 24. Juli 2024. Zwei Quartiersmitten, mindestens 12 000 m2 Gewerbeflächen, zirka 300 Wohnungen und 30 Prozent geförderter Mietwohnraum – keine Frage: „Mit der Qualität und der Vielzahl der im Prozess entwickelten Ideen haben wir die perfekte Grundlage, um das Zechwald-Areal zu etwas wirklich Besonderem zu machen“. So fasste Projektleiter Manuel Weiner von Rhomberg Bau bei der Abschlussveranstaltung zum Beteiligungsverfahren Zechwald-Areal die Ergebnisse des Prozesses zusammen. Der Projektwerber, der seinen Deutschlandsitz auf dem Areal unterhält, hatte gemeinsam mit der Stadt Lindau für Dienstagabend zur Ergebnispräsentation eingeladen. Rund 60 Interessierte waren dieser Einladung gefolgt.
Zuvor hatten sich zahlreiche Zecher Bürger:innen und weitere Stakeholder aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Sozialverbänden, Vereinen und nicht zuletzt vom Treffpunkt in vier Planungsdialogen zu den Themen „Zukunftsperspektiven für Lindau-Zech und eine neue Stadtteilmitte“, „Leben, Wohnen & Freizeit“, „Arbeiten und Gewerbe“ und „Gestaltung öffentlicher Raum, Mobilität und Nachhaltigkeit“ ausgetauscht. „Ich bin immer noch begeistert von der Kreativität und der Fülle wirklich guter Ideen zur Zukunft unseres Areals“, bilanzierte Manuel Weiner, der explizit auch noch einmal allen Teilnehmenden dankte: „Sie haben Ihre Freizeit geopfert, um sich einzubringen. Das ist nicht selbstverständlich, und dafür sind wir sehr dankbar.“ Entsprechend wichtig sei für Rhomberg Bau nun auch, die in den Dialogen gesammelten Vorschläge weiterzuverfolgen und bestmöglich in den weiteren Prozess einfließen zu lassen. „Das ist unsere Aufgabe für die Ausschreibung zum Städtebaulichen Wettbewerb.“
Auch Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons äußerte sich sehr positiv: „Dank des großartigen Engagements der Zecher Bürgerinnen und Bürger sowie der sehr guten Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung, den Stadträten, Rhomberg Bau und Clavis konnten wir schnelle und konkrete Ergebnisse erzielen. Gemeinsam haben wir in nur vier Monaten ein zukunftsweisendes Konzept für den Stadtteil erarbeitet. Die konstruktive Atmosphäre und der partnerschaftliche Dialog haben maßgeblich zum Gelingen dieses Prozesses beigetragen.“
Was ist denn nun herausgekommen?
„Bei der Vielzahl der Menschen, die sich eingebracht haben, gibt es natürlich auch eine Vielzahl an Ideen, die wir beim Konsolidierungsworkshop mit der Steuerungsgruppe und Vertreter:innen aus den Planungsdialogen in Einklang bringen mussten“, erinnerte Manuel Weiner, und resümierte: „Das ist uns aber sehr gut gelungen, da es doch viele Punkte gab, bei denen wir einen breiten Konsens hatten.“ So soll es zukünftig zwei „Quartiersmitten“ geben, wobei sich entlang der Bregenzer Straße eher das Gewerbe und die infrastrukturellen Einrichtungen ansiedeln sollen und Richtung Kopernikusplatz Raum für Wohnen und Begegnungsflächen entstehen. Das Areal soll geöffnet werden und so Anschluss zum Park, dem Kopernikusplatz und der angrenzenden Bebauung an der Zechwaldstraße herstellen. Sowohl Gewerbe- aus auch Wohnräume sollen eine große Bandbreite möglicher Nutzungen abdecken und für spätere Umnutzungen flexibel sein. Da zukünftig mehr Menschen in Zech leben werden, sollen auch Kinderbetreuungseinrichtungen eigebunden werden. Zudem sollen innovative Verkehrs- und Mobilitätskonzepte wie Car- und Bikesharing sowie zukunftsfähige Bau- und Energieversorgungsweisen – Schwammstadtprinzip, Holz-Systembau, Nahwärme etc. – umgesetzt werden. Alle Ergebnisse finden sich auf der Website www.zechwald-areal.de.
Wie geht es weiter?
Abschließend gab Manuel Weiner einen Überblick über das weitere Vorgehen, das sich folgendermaßen zusammenfassen lässt: Als Erstes muss der Lindauer Stadtrat in seiner September-Sitzung die Inhalte des Städtebaulichen Wettbewerbs beschließen, in dem ausgewählte Architekturbüros Lösungen für die ideale Bebauung der Flächen des Zechwald-Areals erarbeiten. Dabei müssen sie Vorgaben und Kriterien einhalten, die Rhomberg Bau nach dem Stadtratsbeschluss und auf Grundlage der im Beteiligungsprozess erarbeiteten Parameter finalisieren wird und die bspw. die Erschließung, die Freiräume, die Nutzung oder auch Nachhaltigkeitsaspekte umfassen. So wird darin etwa definiert, wieviel Gewerbeflächen vorhanden sein müssen oder worauf es bei der Energieversorgung ankommt. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbs könnten bereits in der ersten Jahreshälfte 2025 vorliegen und bilden die Grundlage für den Aufstellungsbeschluss eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes durch den Stadtrat. Im Bebauungsplan wird dann beispielsweise konkret festgelegt, wie hoch und wie nah an Nachbargrundstücke gebaut werden darf.
Parallel klären Rhomberg Bau und die Stadt Lindau den Durchführungsvertrag, der unter anderem Erschließungsmaßnahmen wie Straßen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen sowie die Anbindung an den öffentlichen Nachverkehr regelt. Mit dem Satzungsbeschluss des Bebauungsplans kann der Stadtrat abschließend den Startschuss für die Weiterentwicklung des Zechwald-Areals geben, ein möglicher Baustart wäre dann 2028. Manuel Weiner: „Ich jedenfalls kann es kaum erwarten, dass es jetzt endlich losgeht.“
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