HTL Rankweil besucht Rhomberg-Baustelle
Angehende Fachkräfte interessieren sich vor allem für den Bodenaufbau des Holzbauprojekts
Praxisausflug für die Klasse 3 der HTL Rankweil: Gemeinsam mit ihrem Lehrer Andreas Postner besuchten die 17 Jungen und 2 Mädchen am vergangenen Freitag die Baustelle Heldenstraße in Feldkirch. Postner ist Architekt und Mitbegründer von „Transfer Wohnraum Vorarlberg“, deren Projekt nun in Feldkirch umgesetzt wird. Auf dem knapp 2.200 m2 großen Grundstück entsteht zurzeit ein Gebäude mit 17 Wohnungen für die Wohnbauselbsthilfe. Das Projekt war zum Spatenstich am 12. September 2016 das erste, das im Rahmen des Sonderwohnbauprogramms des Landes Vorarlberg begonnen wurde. Spannend für die Besucher war aber vor allem die Tatsache, dass Rhomberg hier verstärkt mit dem Baustoff Holz arbeitet.
Konkret vertiefen die Bauspezialisten bei dem Vorhaben in Feldkirch ihr Wissen um den Schallschutz in Holzbauten. Im Vergleich zur klassischen Bauweise ist er weniger gut erforscht und dadurch schwerer planbar. Bei vorangegangenen Projekten in Hohenems und Langen wurden bereits sehr erfolgreich verschiedene Boden- und Deckenelemente getestet, dies soll nun aktuell verfeinert werden. Das ist auch der Grund für den Besuch; beim derzeitigen Baustand lässt sich der Bodenbau ganz wunderbar verfolgen: Im ersten Stock sieht man den blanken Holzboden, noch ohne Splittschüttung und Estrich. Im zweiten ist beides teilweise bereits aufgebracht, und der Trittschall wird gerade verlegt. Ab Mai sollen dann 17 Mietparteien von der geräuscharmen Wohnatmosphäre profitieren, der Abschluss des Baus ist bereits für April geplant.
Das Bauvorhaben in Feldkirch ist der Auftakt einer Reihe hochwertiger Holzbauprojekte, die Rhomberg in den kommenden Monaten in ganz Vorarlberg im Rahmen des Sonderwohnbauprogramms des Landes realisieren wird. Konkret entsteht bis Ende 2018 neben Feldkirch in Götzis, Meiningen, Rankweil und Wolfurt Wohnraum für den sozialen Wohnbau des Ländles – insgesamt 10 Häuser mit 107 Wohnungen. Alle Projekte werden gemeinsam mit der Wohnbauselbsthilfe und lokalen Handwerksfachbetrieben wie Sohm HolzBautechnik realisiert. Für die Architekturplanung ist die Hermann Kaufmann ZT GmbH verantwortlich, lediglich in Wolfurt stammen die Entwürfe von Schnetzer Kreuzer Büro für Architektur und Projektabwicklung OG.
Bautechnische Klammer über alle Gebäude ist der Fokus auf Holz als funktionales und gestaltendes Element. So wird etwa in Meiningen das Stiegenhaus komplett in Holz errichtet, in Rankweil kommen Holz-Beton-Verbunddecken zum Einsatz. Die fünf Projekte sollen genutzt werden, um die Qualität des Holzbaus für den Wohnbereich und vor allem für den sozialen Wohnbau weiter voranzutreiben.
Das „Prunkstück“ wird dabei sicher unser Vorhaben in Wolfurt. Ab voraussichtlich Herbst 2017 sollen in der Lerchenstraße zwei weitgehend vergleichbare Gebäudekörper entstehen – einer in Massivbauweise, einer komplett in Holz. Neben gefördertem Wohnraum sind darin auch Eigentumswohnungen vorgesehen. Im Rahmen einer Studie, die vom Energieinstitut begleitet wird, werden die Errichtung und der Betrieb der beiden Wohnhäuser miteinander verglichen. So erhoffen wir uns Erkenntnisse über die Unterschiede bei der Baudauer, der Baustellenlogistik, der Lärm- und Staubentwicklung oder auch der Energieeffizienz. Erkenntnisse, von denen die Bewohner direkt profitieren.
Der Besuch der HTLer war bereits die zweite Stippvisite von angehenden Baufachkräften auf der Vorzeige-Baustelle. Schon am 13. Januar waren Fachkräfte von der Bauhandwerkerschule in Rankweil vor Ort.
Fact Box WA Heldenstraße, Feldkirch
Bauherr | Wohnbauselbsthilfe, Bregenz |
Generalunternehmer | Rhomberg Bau GmbH, Bregenz |
Architekt | Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH, Schwarzach |
Anzahl Baukörper | 1 + 1 Nebengebäude |
Anzahl Etagen | EG + 2 |
Grundstücksgröße | ca. 2.190 m2 |
Wohnnutzfläche | ca. 1.200 m2 |
Wohnungen | 17 |
Wohnungsgrößen | 2-Zimmer-, 3-Zimmer-, 4-Zimmerwohnungen |
Parkierung | Abstellplätze im Außenbereich, Fahrradraum |
Besonderheiten | Holzbauweise, erstes Projekt im Sonderwohnbauprogramm des Landes Vorarlberg |