Nachhaltig erfolgreich: Rhomberg Gruppe mit Rekordumsatz
Beide Geschäftsbereiche zweistellig im Plus – Bau forciert innovativen Holz-Systembau – Bahntechnik feiert 10 Jahre Rhomberg Sersa Rail Group
Bregenz, 16. September 2022 – Zukunftsfähige Lösungen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden, das eigene Ressourcencenter sowie zahlreiche Bahnprojekte im In- und Ausland haben der Rhomberg Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr April 2021 bis März 2022 einen Topumsatz beschert. Mit einer Betriebsleistung von insgesamt 992 Millionen Euro wurde das Vorjahresergebnis von 811 Millionen Euro um rund 22 Prozent übertroffen. Der Unternehmensbereich Bau erwirtschaftete 418 Millionen Euro und damit ein Plus von 73 Millionen Euro. Die Rhomberg Sersa Rail Group, an der Rhomberg neben dem Schweizer Unternehmer Konrad Schnyder 50% hält, konnte um 108 Millionen Euro zulegen und bilanzierte bei 574 Millionen Euro.
Der Personalstand hat sich von 3 400 auf 3 550 Mitarbeitende erhöht. Insgesamt wurden Investitionen in Höhe von 63 Millionen Euro getätigt, davon 16,5 Millionen Euro in Vorarlberg. Die Geschäftsführer der Rhomberg Holding, DI Bmst. Hubert Rhomberg und Mag. Ernst Thurnher, sehen in dem erfolgreichen Geschäftsjahr die langfristige nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens bestätigt und sind überzeugt: „Energieeffizienz und ein schonender Umgang mit Ressourcen werden angesichts der Preisentwicklungen noch weiter an Bedeutung gewinnen.“
Rhomberg baut auf Holz
Lebensräume zu gestalten, die den Menschen in den Vordergrund stellen und dabei ökologisch verträglich sind – das ist der Anspruch von Rhomberg Bau. Dies erklärt auch die Begeisterung des Unternehmens für den klimaschonenden Baustoff Holz. „Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigen wir uns bereits intensiv mit den Möglichkeiten der Holz-Systembauweise und haben die Erkenntnisse daraus in neue Produkte fließen lassen“, sagt Ernst Thurnher.
Zuletzt ist es mit „WoodRocks“ gelungen, die reine Bauzeit für ein mehrstöckiges Holz-Wohngebäude auf unter sechs Monate zu bringen, was den Holz-Systembau gerade auch für leistbaren und sozialen Wohnbau attraktiv macht. Mit den vorgefertigten komplett ausgestatteten Bad- und Technikmodulen „myblock“ lässt sich im mehrgeschossigen Holzwohnbau künftig noch mehr Zeit und Geld sparen. „Und auch für Industrie und Gewerbe bieten wir mit unserem neuesten Holzbaukonzept ‚office ZERO‘ ein nachhaltiges, wirtschaftliches Gebäudesystem an – schlüsselfertig und aus einer Hand“, so Thurnher. Das erste Holz-Bürogebäude dieser Art entstehe derzeit an der Feldkircher Bärenkreuzung.
Ganzheitliche Projekt- und Quartiersentwicklung
In der Quartiersentwicklung ist Rhomberg aktuell unter anderem in Lustenau tätig. In Zusammenarbeit mit der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH (AWG) und der Raiba Lustenau Immobilien GmbH & Co OG entsteht im Rheindorf ein Gebäudeensemble mit vier Baukörpern, darunter ein achtstöckiges Holzwohnhaus. In der Schweiz soll das Areal Bahnhofsplatz in Amriswil von der Rhomberg Bau AG durch eine Zentrumsüberbauung mit neuem Leben erfüllt und attraktiver gestaltet werden. Und in der Hünistraße in Friedrichshafen, Deutschland, werden auf einem bislang voll versiegelten und überbauten Grundstück in Seenähe zwei Baukörper mit insgesamt 25 Wohnungen und begrüntem Innenhof errichtet.
In ihrer Nachhaltigkeitsstrategie forciert Rhomberg auch umfassend die Bereiche Sanierungen und Nachverdichtung. Das reicht vom Restaurierungsspezialisten „DenkMalNeo“ für denkmalgeschützte Gebäude und restaurierungsbedürftige Quartiere bis hin zum Joint Venture Renowate, in Kooperation mit LEG Immobilien, Düsseldorf. „Mittels seriell vorgefertigter Module und gewerkeübergreifender, integraler Planung können wir komplette energetische Sanierungen durchführen“, erläutert Thurnher, „und damit die Dekarbonisierung bestehender Wohngebäude vorantreiben.“
Verstärkung für Rhomberg Wien
Rhomberg Wien, nunmehr als eigene GmbH am Markt tätig, hat sich im vergangenen Geschäftsjahr mit der Übernahme des renommierten Wiener Bauunternehmens Prath gezielt in den Wachstumsbereichen Umbau und Sanierung sowie Neubau verstärkt. Zu den größten Projekten neben der Revitalisierung des Funkhauses gehört das Wohnprojekt „Sophies Gärten“. Dazu Hubert Rhomberg: „Im Wienerwald bauen wir insgesamt 32 Wohneinheiten mit hoher Lebensqualität in allen Lebensphasen. Herzstück – und namensgebend – sind private Grünoasen.“
Der Systembauer Goldbeck Rhomberg beschäftigt sich mit seinem neuesten Produkt indessen mit dem Wandel der Arbeitswelt. Aus dieser intensiven Auseinandersetzung sind moderne Bürogebäude entstanden, die dank variabel einsetzbarer Raummodule und Hardware zur Organisation freier Arbeitsplätze flexibles Arbeiten erlauben. Das erste „Büro der Zukunft“ steht in Hohenems und wird von rund 200 Mitarbeitenden der Meusburger Georg GmbH & Co KG genutzt. In der Schweiz hat Goldbeck Rhomberg die Vier-Tage-Woche eingeführt – als Vorreiter in der dortigen Baubranche.
Know-how für künstliche Intelligenz
Den in den vergangenen Jahren eingeschlagenen Weg hin zum Technologieanbieter verfolgt Rhomberg konsequent weiter. Dazu laufen am Hauptsitz in Bregenz und an den Standorten weltweit zahlreiche Projekte in den Bereichen Data-Management, Künstliche Intelligenz und Machine Learning. Ein Beispiel dafür ist der „Q-tainer“ zur digitalen Erfassung in Echtzeit auf Baustellen. Der Container, eine Baustellenlösung auf Basis einer Innovation des Unternehmens Dätwyler, der Rhomberg Sersa Rail Group und deren Tochter RKsafetec, fungiert als 5G- und WLAN-Spender und schafft damit ein digitales Netzwerk für die Baustelle. „So können beispielsweise Drohnen völlig selbstständig und energieautark aufzeichnen, kartografieren, katalogisieren etc.“, schildert Rhomberg. Seit diesem Monat ist ein „Q-tainer“ im Ressourcen Center Rheintal (RCR) in Dornbirn für erste Praxistests im Einsatz.
Kreislaufwirtschaft zur Ressourcenschonung
Auch dort hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten. Die neue vollautomatisierte Nassaufbereitungsanlage von Bodenaushub, die leistungsfähigste Österreichs, ist mit unzähligen Sensoren ausgestattet. Diese sollen künftig umfassende Informationen liefern, zum Beispiel wieviel Material in welcher Qualität verarbeitet worden ist, um den Betrieb weiter optimieren zu können. Denn im Sinne der Kreislaufwirtschaft hat sich der Hauptfokus im RCR vom klassischen Steinbruch hin zu einer nachhaltigen Baustoffgewinnung verlagert. Jährlich werden rund 500 000 Tonnen Bau- und Recyclingmaterialien sortiert und wiederverwendet, -verwertet oder sortenrein entsorgt. „Schon heute gewinnen wir mehr als die Hälfte unserer Baustoffe aus recycelten Sekundärrohstoffen“, verdeutlicht Ernst Thurnher die Bedeutung des RCR für das Unternehmen und die Region – gerade in Zeiten von knappen Ressourcen und steigenden Preisen. Im
März 2022 hat außerdem das hochmoderne Asphaltmischwerk der Rhomberg-Beteiligung MIGU seinen Betrieb aufgenommen. „Damit sind wir bislang die Einzigen in Westösterreich, die durch Asphaltrecycling Ressourcen einsparen, durchschnittlich sind 30 Prozent möglich“, verweist Thurnher auf die Besonderheit. Im Asphaltmischgut lässt sich sogar ein Recyclinganteil von bis zu 60 Prozent erreichen.
10 Jahre Rhomberg Sersa Rail Group
Die Bahntechnik-Sparte hat 2022 viele Gründe zu feiern. Der wichtigste ist zweifellos das runde Jubiläum der Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG). Aus dem Zusammenschluss der Familienunternehmen Rhomberg und Sersa vor zehn Jahren ist ein starker, international erfolgreicher Komplettanbieter geworden. „Unser Können haben wir seither in einer beachtlichen Zahl von Großprojekten unter Beweis gestellt, gleichzeitig sind wir weltweit stetig gewachsen“, sagt Hubert Rhomberg. Zuletzt ist die Gruppe in die Vereinigten Staaten expandiert: „Mit der Übernahme des Geschäftsbereichs ‚Track Solutions‘ von Balfour Beatty U.S. sind wir zum größten Serviceanbieter im Bereich gleisgebundener Schotterbettreinigung in Nordamerika aufgestiegen.“ Das Unternehmen firmiert dort nunmehr unter Rhomberg Sersa North America.
Besonders stolz ist Hubert Rhomberg auch auf den im März unterzeichneten Allianzvertrag für das „Neue Werk Cottbus“. Das künftige ICE-Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn wird bis 2026 nach dem hier erstmals realisierten „Partnerschaftsmodell Schiene“ gebaut. „Daraus, dass alle Beteiligten früher eingebunden werden und enger zusammenarbeiten als üblich, ergibt sich eine höhere Termin- und Kostensicherheit“, erläutert Rhomberg das Konzept, das auch in anderen Märkten ausgerollt werden soll. Die RSRG zeichnet für die Verkehrsanlagen, den Tiefbau, die bahntechnische Ausrüstung sowie die Mittelspannungsversorgung verantwortlich.
Von Stuttgart 21 bis zur U-Bahn in Brisbane
Darüber hinaus gibt es weitere spannende Projekte, die die Bahnexpert:innen teils mehrere Jahre begleiten. Bei Stuttgart 21 beispielsweise werden in vier Losen insgesamt 200 Kilometer feste Fahrbahn verlegt, bis zu 400 Mitarbeitende sind zeitgleich im Einsatz. Mit den ARGE-Partnern DB Bahnbau und Züblin realisiert Rhomberg aktuell sowohl den „Talquerung“ genannten Streckenabschnitt direkt am unterirdischen Hauptbahnhof Stuttgart als auch die „Filderebene“ zwischen Flughafen und Neckar. Die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm, die in einer ARGE mit Swietelsky bahntechnisch ausgestattet wurde, steht mittlerweile kurz vor der Fertigstellung.
„Auch beim Koralmtunnel übernehmen wir in einer ARGE mit Porr die bahntechnische Ausstattung und Ausrüstung und setzen dabei auf modernste Technologien – von modellbasiertem Arbeiten (BIM) über Lean-Management bis hin zu Robotik“, berichtet Rhomberg. Im März 2022 starteten außerdem die Bauarbeiten an einem weiteren Großprojekt, dem viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke Linz-Wels. „Unser Auftrag umfasst die Neuerrichtung von rund 100 Kilometern Gleis und 95 Weichen bis 2028.“
Die Sersa Group AG, Schweiz, schloss im Tessin die vorletzte Etappe der Erneuerung der Zahnradbahn auf den Monte Generoso ab. In Großbritannien erhielt Rhomberg Sersa UK den Zuschlag der Verkehrsbehörde „Transport for London“ für die Planung und den Bau fester Fahrbahn im Zuge der “Barking Riverside Extension”. Und Rhomberg Rail Australia ist mit der Tochtergesellschaft RKR am Cross-River-Rail-Projekt beteiligt, einer neuen U-Bahnlinie für Brisbane. Neben laufenden Rahmenverträgen zu Weichenerneuerung und -unterhalt tragen auch langjährige Partnerschaften zum Unternehmenserfolg bei: ob mit Lausitz Energie Bergbau AG (Rhomberg Sersa Deutschland), Stern & Hafferl Verkehr (Bahnbau Wels) oder der irischen Staatsbahn „Iarnród Éireann“ (Rhomberg Sersa Irland).
Auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität
Gewachsen ist die Gruppe stets mit dem Bekenntnis zur Verantwortung gegenüber Umwelt und Ressourcen. „Unser Ziel ist es, mittelfristig klimaneutral zu werden“, hält Rhomberg fest. Um Nachhaltigkeit noch besser in den Geschäftsprozessen zu verankern, soll in allen Märkten das Nachhaltigkeitsbewertungs-Tool der renommierten Ratingagentur EcoVadis eingeführt werden. Ein erster große Schritt ist geschafft: 2021 erhielten acht Unternehmungen der RSRG den EcoVadis-Status – Rhomberg Sersa Irland und Deutschland sogar in Gold. Auch der Unternehmensbereich Rhomberg Bau hat sich dem Rating unterzogen und den Silber-Status erreicht.
360-Grad-Blick auf Gebäude: Energieautonome Gebäude als Ziel
Mit dem Antrieb, Bauen und Wohnen nachhaltiger zu machen, verstärkt Rhomberg Bau seine Aktivitäten im Energiebereich. Mit „Rhomberg Energie“ verfolgt das Unternehmen das Ziel nachhaltiger, klimapositiver und energieautonomer Gebäude. „Bereits in der Planung analysieren wir für B2B-Kunden die Immobilie, erstellen einen Energiefahrplan und Produkte zur maximalen Energieunabhängigkeit und setzen diesen mit einem Partner um“, erklärt Hubert Rhomberg. Im Betrieb werden Daten von Energiequellen wie Heizung, Photovoltaik, oder Elektromobilität von einem Energiemanagementsystem erfasst und die Energie im Gebäude kostenoptimal verteilt. „Bau, Sanierung und Energie aus einer Hand ermöglichen ein ganzheitliches Gesamtsystem, das für den Wohnbau, für Quartiere und Gewerbebauten deutliche Kosteneinsparungen bringt“, so Rhomberg. Intelligente Energiekonzepte und erneuerbare Energien bringen auch die Energiewende voran.
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